Ganztagesschule

Alle Kinder unserer Schule sind auch am Nachmittag im Haus. Das bietet viele Möglichkeiten und neue Chancen. 

Unser Pädagogisches Konzept

Wir sind die einzige öffentliche steirische Volksschule, die alle ihre 9 Klassen in verschränkter Form anbietet. Eine Klasse davon wird als Mehrstufenklasse geführt: unsere Königsdisziplin. Die Mehrstufenklasse besuchen Kinder von der 1. bis zur 4. Schulstufe. 

Seit 2002 bieten wir Tagesbetreuung an, seit 2007 ausschließlich in verschränkter Form. Wir sind als “Kompetenzzentrum für gute schulische Tagesbetreuung” somit reich an Erfahrungen.

 

Es funktioniert, weil wir engagiert sind. 

Teamfähigkeit ist eine Schlüsselkompetenz, die Lehrer*innen ihren Schüler*innen vermitteln, indem sie vorbildhaft vorgelebt wird. Die Teams der jeweiligen Schulstufe (Klassenlehrer*innen, Teamlehrer*innen und Freizeitbetreuer*innen) erstellen gemeinsam die Jahresplanung zu Beginn des Schuljahres. Wöchentlich trifft sich das Team wieder, einerseits um die vergangene Woche zu reflektieren, andererseits, um die nächste Woche gemeinsam zu planen.

Das Team der VS Liebenau pflegt den Kontakt zur Elternschaft. Da der Großteil unserer Schulkinder in die Schule gebracht und wieder abgeholt wird, ergeben sich eine Vielzahl von unkomplizierten und regelmäßigen Kontakten.

Die Schulleitung selbst blickt auf eine lange Erfahrung in der ganztägigen Betreuung von Kindern zurück. Wir kennen die spezielle Thematik der reinen Nachmittagsbetreuung aus der Sicht der Lehrer*innen und des Schulleiters, der Eltern und der Kinder. Es ist uns ein Anliegen, dass Eltern wissen, dass ihre Kinder bei uns gut aufgehoben sind und sie selbst in Ruhe ihren Beruf ausüben können. Ganz besonders wichtig ist es, regelmäßig Rückmeldungen von den Kindern, Eltern und Lehrer*innen einzuholen. Die Schulleitung ist besonders gefordert, den psychischen und physischen Zustand aller Menschen, die in diesem Team zum Wohle der Kinder zusammenarbeiten (Lehrer*innen, Köchinnen, Schulwart) zu beobachten. Belastungen müssen umsichtig und mit Augenmaß verteilt werden. Manchmal muss vielleicht sogar zu viel Engagement eingebremst werden, damit die Kraft verlässlich bis zum Schulschluss da ist.

Das Team der VS Liebenau hat keine Scheu, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Gute Zusammenarbeit mit dem Beratungslehrer, der Schulpsychologie, dem schulärztlichen Dienst, der Sozialarbeit und der Jugendwohlfahrt und der Steiermärkischen Landesregierung.

Eltern der VS Liebenau wissen, dass sie eine besondere Verantwortung für die Erziehung und Versorgung ihrer Kinder haben. Das Lehrer*innenteam unterstützt, begleitet und ergänzt sie gerne und professionell, jedoch entbindet sie damit nicht ihrer Verantwortung. Die Eltern schätzen unsere Bemühungen um eine gute Tagesbetreuung und unser pädagogisches Konzept. Wir stehen für die zentralen Bausteine von gutem Unterricht (das Prinzip der Individualisierung und das Prinzip der Ergebnisverantwortlichkeit und Kompetenzerweiterung) mit den zentralen Bedürfnissen der Kinder nach Dingen „außerhalb des Unterrichts“ (Bewegung, Kreativität, Musik, Spiel, Feier, Freizeitaktivitäten, Ruhe).

Wie gelingt es?

Das Lehrer*innenteam erstellt entsprechende Jahres-, Wochen- und Tagesplanungen. Für diese notwendigen Planungs- bzw. Reflexionsgespräche muss „Raum“ (zeitlich und räumlich) geschaffen werden.

Ein Schultag ist eine Abfolge von Unterrichtsblöcken, Bewegungsangeboten, kreativ-musisch-handwerklichen Tätigkeiten, Rückzugsmöglichkeiten, Zerstreuung, Gesprächen, Essen, gemeinsamer Jause und Spielen.

Kooperationsmöglichkeiten und Austausch mit der Schulnachbarschaft werden gesucht. Die Arbeitswelt, Vereine, Einrichtungen der Gemeinde und andere außerschulische Partner arbeiten mit den Lehrer*innen zusammen.
Eltern arbeiten aktiv mit! In der Früh ist immer große Eile. Das Gespräch suchen Eltern eher beim Abholen am Nachmittag. Verstärkte Ermunterung von Eltern zur Mitarbeit bei schulischen Angeboten. Beispiel: Die tägliche „gemeinsame Jause“ (gemeinsames Kaffeetrinken, jausnen). Dieses ungezwungene Miteinander ermöglicht viele Gespräche, geleistete Arbeiten können gezeigt werden und entsprechend gewürdigt werden – eine ausgezeichnete Möglichkeit, Eltern „auf dem Laufenden“ zu halten, sie zu „Mitwissern“ zu machen und ihre Beteiligung einzufordern.
Die Lehrer*innen werden ganzheitlich als Wissensvermittler, Erzieher und Betreuer gefordert. Sie übernehmen ganzheitlich Verantwortung für den schulischen Erfolg der Kinder. Die Eltern wissen um ihre Verantwortung als Erzieher und Versorger. Hierbei sind die Lehrer*innen ihre Begleiter.

Auf die Zusammenarbeit mit den beiden pädagogischen Hochschulen werden wir verstärkt Wert legen. Die wissenschaftliche Begleitung ist uns ein großes Anliegen. Hier sollten Methoden eingesetzt werden, die den Prozess der Entwicklung erheben, protokollieren und in einem Bericht zusammenfassen. Es sollen die besonderen Herausforderungen und der Gewinn der Entwicklung herausgearbeitet werden.

In der verschränkten GTS gibt es keine Hausaufgaben im herkömmlichen Sinne. Das individuelle Üben, Festigen und Wiederholen geschieht in der Schule. Damit wollen wir den Eltern die Möglichkeit geben, die gemeinsame Zeit mit ihren Kindern in Ruhe zu verbringen. Lediglich die Lesemappe kommt täglich mit nach Hause, damit die Kinder der Mama, dem Papa und den Großeltern stolz ihre Fortschritte zeigen können. Sollte durch Krankheit oder Leistungsabfall ein Üben zu Hause notwendig sein, hält das LehrerInnen-Team mit Ihnen Rücksprache.

Untersuchungen zu Fragen der Befindlichkeit der Eltern und Kinder in den Klassen.

So könnte ein Schultag aussehen:

7.00 – 7.30 Uhr: Frühaufsicht

7.30 – 7.45 Uhr: Zeit des Ankommens, Auspackens und Begrüßens

7.45 – 8.00 Uhr: Gemeinsamer Beginn (Lied, Spiel, Geschichte, Morgenkreis), Besprechung der groben Struktur der Tagesvorhaben mit den Kindern

8.00 – 9.15 Uhr: Unterrichtsbezogene Einheit (1. Block)

9.15 – 9.30 Uhr: gemeinsame Vormittagsjause

9.30 – 10.00 Uhr: Pause: klettern, laufen und tratschen möglichst im Freien

10.00 – 11.30 Uhr: Musisches, kreatives, bildnerisches, handwerkliches Angebot (2. Block)

11.30 – 12.00 Uhr: gemeinsames Mittagessen

12.00 – 13.00 Uhr: Mittagspause im Garten mit viel Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten

13.00 – 14.30 Uhr: themenbezogene Vorhaben und Projekte (3. Block)

14.30 – 15.00 Uhr: Individuelles Fördern, Festigen und Üben

15.00 – 15.15 Uhr: Jause

Ab 15.15 Uhr: Zusatzangebote, Spiele, Gespräche, Rückzugsmöglichkeiten, Zusammenräumen

Der Fokus liegt auf den Menschen

Wenn Sie an Ihre eigene Schulzeit zurückdenken, haben Sie sehr wahrscheinlich ganz konkrete Emotionen und Bilder im Kopf. Meistens sind es Personen, die uns in Erinnerung bleiben. Es geht in der Schule also nicht nur ums Lernen, sondern auch um die Menschen. 

Hier ein paar Perspektiven, die unser pädagogisches Konzept gut beschreiben: 

Die Lehrer*innen genießen das „Arbeiten im Team“. Sie empfinden die schulische Arbeit als eine enorme Herausforderung, erledigen sie mit großem Einsatz und viel Zeitaufwand. Das Leistungsvermögen und die Leistungsbereitschaft und die vielen positiven Rückmeldungen erzeugen sichtbar „Arbeitsglück“.

Besonders am Nachmittag ergeben sich eine Vielzahl von Gesprächen. Diese Gespräche sind intensiv und nach einem langen Arbeitstag manchmal auch zu viel. Darum sind die Lehrerinnen dazu übergegangen, vor allem bei wichtigen Themen Gesprächstermine zu vereinbaren.

Besonders bereichernd empfinden es die Lehrerinnen, dass sie „ihre“ Kinder nicht nur im Unterricht erleben, sondern auch z.B. beim Essen, in der Freizeit usw. Dadurch lebt die Beziehung, was letztendlich der Schlüssel zum Erfolg ist.

Die verschränkte Ganztagesschule bietet einen Rahmen, um neue Lehr- und Lernformen in Ruhe umzusetzen. Ebenso ist die Arbeit an Projekten unkomplizierter durchzuführen. Deshalb entsteht auch leichter ein Wir-Gefühl und eine gemeinsame Klassenkultur.

Kommunikation ist alles! Wir alle schätzen Offenheit, Wertschätzung und Respekt und tun viel dafür, um Lebensräume zu schaffen.

Die Schulleitung ist sich ihrer Verantwortung bewusst und gibt den Lehrer*innen gleichzeitig möglichst viel Spielraum und Autonomie.

Verschränkte Ganztagesschule macht neugierig: Wir bekommen beinahe täglich Anrufe und Besuche von Direktor*innen, interessierten Schulen, Elternvereinsleuten, Bürgermeister*innen, …

Auskünfte über die GTS in verschränkter Form sind gewünscht. Es dauert viele Stunden, bis alles erklärt ist. Das Interesse an einer solchen Schulform sinkt aber sehr rasch, wenn die Besucher erfahren, dass man „dafür“ keine zusätzlichen Ressourcen bekommt. Weder für die Schule, noch für die Lehrer*innen oder die Schulleitung. Die Besucher „vom Land“ zeigen sich auch immer wieder bestürzt über die „Einfachheit“ und die Ausstattung unseres Schulhauses. Mit einem guten Team mit viel Engagement und Idealismus gelingt es trotzdem.

Für berufstätige Eltern ist die verschränkte Ganztagesschule oftmals die geeignete Betreuungsform, da sie vor allem familienergänzend ist. Dies bedeutet, dass alle Aufgaben bereits in der Schule erledigt wurden und die Kinder ihren Schultag abgeschlossen haben, wenn sie nach Hause kommen. Es gibt keine regelmäßigen Hausaufgaben im herkömmlichen Sinne, die Kinder gehen unbeschwerter und “leichter” nach Hause. Außerdem gewinnt die Qualität des Zusammenseins: am Abend und am Wochenende bleibt Zeit und Energie für die Beziehung.

Zufriedene Eltern sind bessere Eltern: Familie und Beruf sind mit dieser Schulform besser für Eltern und Erziehungsberechtigte vereinbar und die regelmäßigen Unterrichtszeiten lassen sich mit Berufstätigkeit oftmals leichter abstimmen. 

Für die Kinder hat die verschränkte Ganztagesschule darüber hinaus den Vorteil, dass alle Kinder den Tag über zusammen bleiben und somit auch Einzelkinder in der Schule ganz unkompliziert genügend Kinder zum Spielen haben. Dieses hohe Maß an Konstanz und Struktur geben Ruhe und Sicherheit. ,

Das haben wir!

      • Eine Küche mit einem tollen Team (3 Köchinnen, Schulwart)
      • Speisesaal mit knapp 100 Sitzplätzen
      • Turnsaal mit 186 m²
      • Schülerbibliothek mit knapp 3000 Büchern
      • Spielwiese mit Kletterturm, Sandkasten, Spielekisten, Basketballkörbe, Fußballtore und Geschicklichkeitsparcours, Drehfußballtische, Sitzgelegenheiten, altem Baumbestand
      • WLAN im gesamten Haus
      • Trinkbrunnen im Garten
      • Jedes Klassenzimmer wird den ganzen Tag benützt. Darüber hinaus gibt es keine weiteren Räumlichkeiten
      • Konferenzzimmer: Damit ist ein Arbeitsplatz für die LehrerInnen, die den ganzen Tag in der Schule sind, vorhanden.

Was ist wünschenswert?

      • Großzügiger Ausbau des Schulhauses, damit alle Kinder, die zu uns wollen, auch Platz finden
      • Ein zusätzlicher Bewegungsraum (Tischtennis, Tischfußball, …)
      • Vergrößerung des Turnsaales
      • Neues Garderobenkonzept
      • Investitionen in ein verbessertes WLAN und in brauchbare Hard- und Software
      • Rückzugsmöglichkeiten für Schüler*innen (um Musik mit Kopfhörern zu hören, die Beine hochzulagern, zu träumen)
      • Ein Besprechungszimmer (für Elterngespräche, Beratungsgespräche, Nachbesprechungen mit Studierenden, …)
      • Fortbildungsmöglichkeiten, die den besonderen Erfordernissen der verschränkten Ganztagesschule Rechnung tragen und der Weiterqualifizierung der Lehrer*innen dienen.
      • Ausbau der Lehrer*innenbücherei